JETZT: Der DJ, der an der Front in der Ostukraine kämpfte

Erst lieferte er den Sound der Maidan-Proteste, dann feuerte er Granaten auf Separatisten.

Von Olivia Kortas und Kasper Goethals

Die Lichter blitzen, die jungen Körper tanzen zur Drum’n’Bass-Musik. Viele würde sagen: zur besten Drum’n’Bass-Musik des Landes. DJ Tapolsky steht vor der Front aus über 3000 Jugendlichen in der Expohalle VDNG. Er feuert den nächsten Track in die Masse. Und die Menschen springen, boxen ihre Fäuste in die Luft. Aber der Blick des bekanntesten ukrainischen DJs bleibt abwesend, den 40-Jährigen verbindet kaum etwas mit den feiernden Menschen.

Anatoly Tapolskys Gedanken sind woanders. Als die Party in Kiew beginnt, haben die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für diesen Tag vierzig Verstöße gegen den Waffenstillstand im Osten der Ukraine gemeldet. Tapolsky schreibt auf Facebook mehrmals täglich mit seinen Kumpels an der Front. Er kennt den aktuellen Kriegsverlauf genau.

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